"Eine feste Partnerschaft ist eine Menschen-Entwicklungsmaschine"

Dr. David Schnarch, US-Sexualtherapeut

 

"Man soll nicht glauben, dass die Ehe einfacher ist, als das Zölibat"

Joseph Ratzinger

Eheberatung und Paartherapie

Paarberatung oder Eheberatung ist sinnvoll, wenn einer oder beide Partner darunter leiden, dass

  • wichtige Wünsche nicht mehr angesprochen und/oder erfüllt werden
  • Kritik oder Vorwürfe zu häufig sind
  • Ziele oder Pläne für die Zukunft weit auseinander gehen
  • es kaum noch gemeinsame Interessen und Themen gibt
  • die Rollen der Partner einseitig sind und einer der beiden oder beide darunter leiden. Wenn zum Beispiel immer nur einer die Entscheidungen trifft oder den Ton angibt in Fragen wie Geld, Urlaub, Freunde, Erziehung, Sexualität.
  • die sexuellen Wünsche der Partner auseinander gehen
  • Intimität und Nähe nicht mehr möglich sind
  • das Vertrauen erschüttert ist
  • einer oder beide Partner sich nicht mehr unterstützt fühlen
  • einer oder beide sich vom anderen oft unverstanden fühlen
  • Enttäuschungen und Kritik zu Schweigen und Rückzug führen
  • der Partner eine Außenbeziehung eingeht
  • ein Partner den Eindruck hat, dass die Beziehung ihn krank macht
  • Themen wie Gewalt und Sucht eine Rolle spielen
  • Sie das Gefühl haben, Ihre Autonomie gänzlich zu verlieren
  • Eifersucht und Kontrolle bestimmend werden
  • der Selbstwert eines oder beider Partner sinkt
  • Sie ständig über die Verteilung partnerschaftlicher Aufgaben streiten
  • ein Partner sich allein gelassen fühlt
  • sie über den Stellenwert der Arbeit in Ihrem Leben streiten

 

Meist treffen mehrere der oben genannten Punkte zu. Und in den meisten
Fällen versucht einer der Partner, die Probleme zur Sprache zu bringen. Doch oft
ist es nicht möglich, in Ruhe und Offenheit miteinander zu reden.

 

Manchmal blockt einer der Partner das Gespräch ab oder es kommt zu
Schuldzuweisungen und Vorwürfen: Das Paar beginnt sich im Teufelskreis von
Vorwurf und Gegenvorwurf zu drehen, die Positionen verhärten sich, Verständigung
wird von beiden ersehnt, scheint aber unmöglich.

 

Wie hilft eine Paartherapie und -beratung?

 

In der Paartherapie geht es darum, den Teufelskreis von Vorwurf und Gegenvorwurf zu unterbrechen.

 

Paarberatung versucht den Blick der Partner wieder zu öffnen. Hier geht es nicht um die Frage, wer sich falsch verhält oder "Schuld" hat, sondern darum, sich für Veränderungspotentiale zu interessieren. An die Stelle vorgefasster Meinungen darüber, wie der andere ist, was er denkt und fühlt, kann ein Austausch treten, der die Chance bietet, eigene Anteile zu reflektieren und mit dem Partner in Verhandlung zu treten. Dabei geht es auch darum, einen stimmigen Ausdruck für die eigenen Gefühle und Wahrnehmungen zu finden. Als Therapeutin ist es meine Aufgabe, Sie in diesem Prozess der Reflektion, des Ausdrucks und Austauschs zu unterstützen.

 

 Paarberatung unterstützt Sie dabei,

 

  • das eigene Verhalten und das des Partners aus einer neuen Blickwinkeln zu betrachten
  • die gemeinsame Geschichte zu reflektieren
  • eigene Wünsche zu erspüren und zu formulieren
  • die Wünsche und Stärken des Anderen wahrzunehmen
  • die Balance zwischen Geben und Nehmen herzustellen
  • Hoffnungen und Ängste auszusprechen
  • Kränkungen und Enttäuschungen zu thematisieren
  • sich  zu entschuldigen
  • zu verzeihen
  • Wut und Ärger angemessen auszudrücken
  • Ansprüche an den Partner und die Beziehung zu erkennen
  • die Täter-Opfer-Dualität zu überwinden
  • Missverständnisse und Vorurteile auszuräumen
  • sich der Stärken der Beziehung bewußt zu werden
  • sich auf die Dinge zu besinnen, die Sie als Partner verbinden
  • das Einzigartige an Ihrer Partnerschaft zu entdecken
  • Verantwortung für eigene Bedürfnisse und Entscheidungen zu übernehmen
  • Intimität zu entwickeln
  • über eine gemeinsame Zukunft zu verhandeln
  • Differenzen zu akzeptieren und Gemeinsamkeiten zu schätzen
  • die Lebenswelt des Partners zu entdecken
  • zwischen den Intentionen des Partners und Ihren Intepretatioen zu unterscheiden
  • Vorurteile über den Anderen (und sich selbst) zu hinterfragen
  • die Probleme in der Partnerschaft als Entwicklungsanreize zu nutzen

Wie überzeuge ich meinen Partner davon, mit mir zur Paarberatung zu gehen ?

 

Voraussetzung für eine Paartherapie ist, dass beide Partner Interesse an einer Veränderung haben und bereit sind etwas beizutragen. Meist leidet einer der beiden mehr unter der gegenwärtigen Situation als der andere. Wenn er so nicht weiterleben will, sollte er dies deutlich sagen und den Partner bitten, ihm dabei zu helfen, nach Wegen zu suchen, die Beziehung zu retten. Ein solcher Weg kann die Beratung sein.

 

Paartherapeuten sind allparteilich, das heißt: Sie nehmen nicht einseitig
Partei für einen der Partner.

 

Wenn Ihr Partner trotzdem nicht mitkommen möchte, vielleicht weil er Angst hat, dass es zu Streit und Vorwürfen kommt, können Sie erst mal alleine gehen. Ihren Partner können Sie auch zu einem späteren Zeitpunkt einladen Sie zu begleiten.

 

Literatur zum Thema:

 

Michael Lukas Moeller

Die Wahrheit beginnt zu zweit: Das Paar im Gespräch

 

Wolfgang Schmidtbauer

Die Angst vor Nähe

 

Hans Jelluschek

Wie Partnerschaft gelingt - Spielregeln der Liebe: Beziehungskrisen sind Entwicklungschancen

 

Paul Watzlawick

Wenn du mich wirklich liebtest, würdest du gern Knoblauch essen: Über das Glück und die Konstruktion der Wirklichkeit

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