Destruktiv bedeutet hier: Das Gespräch ist nicht auf Verständigung ausgerichtet, sondern es geht um Abwehr, Macht, Angriff, das Klein-Machen, ganz einfach ums Beämpfen.
Hier sind einige Merkmale solcher Streitgespräche:
Die Zuschreibung negativer Eigenschaften und Haltungen:
"Du interessierst Dich überhaupt nicht für andere"; "Du bist einfach faul und träge"
Die Pathologisierung:
"Du bist ein maligner Narzißt", "Dein Verhalten ist zwanghaft", "Du hast doch ADHS"
Du-Botschaften, Schuldzuschreibungen und Vorwürfe:
"Du bist das Problem", "Es ist Deine Schuld, dass....", "Wenn Du mich nicht xy hättest, wäre yz nicht passiert."
Verallgemeinerungen:
"Du hörst mir nie zu", "Du kommst immer zu spät"
Das Unterstellen negativer Absichten:
"Das machst Du doch nur, um mir zu schaden/Aufmerksamkeit zu bekommen...."
Rhetorische Fragen:
"Findest Du das etwa gut, wie Du Dich verhalten hast", "Ist das echt Dein Ernst?"
Ironie:
"Das war ja wiedermal ganz schlau von Dir", "Das hast Du ja prima hingekriegt"
Scheinvorschläge:
"Du könntest ruhig auch mal was tun", "Gibt zu, dass das Schwachsinn war"
Abwertende Andeutungen:
"Du weißt ja, wie Du dich letzte Woche blamiert hast", "Viele Freunde hast Du ja nicht"
Drohungen:
"Wenn Du Weihnachten nicht mit zu meinen Eltern kommst, verlasse ich Dich"
Entwertung:
"Was kannst du eigentlich?", "Nichts machst du richtig"
Verbündete zitieren bzw. ins Feld führen:
"Mein Vater meint auch, dass Du zuviel redest", "Selbst Deine Kollegen können Dich nicht leiden"
Sarkasmus:
"Die Hose sitzt, als hätte man Dich reingeschossen", "Am schönsten bist Du, wenn Du den Mund hälst"
Nachäffen von Gestik, Mimik, Tonfall
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