Trennung als Neubeginn

"Die Flucht zu ergreifen, ist etwas anderes, als sich vorher abzunabeln und erst dann zu gehen." Jesper Juul

 

Trennung ist nicht nur "Scheitern", eine Trennung kann auch Ausgangspunkt für Entwicklung sein. Es ist in Ordnung, Beziehungen unter dem Aspekt zu betrachten, ob sie uns gut tun, ob sie Energie spenden, ob sie uns Freude bereiten oder sinnstiftend sind. Manchmal kann man an einer unbefriedigenden Beziehung etwas ändern, manchmal nicht. Dann ist Trennung eine Option, die aller Trauer zum Trotz als Befreiung empfunden wird. Und sie kann zur Chance werden: den eigenen Kurs zu korrigieren, den eigenen Anteil am Scheitern einer Beziehung zu reflektieren und bisher Ungelebtes zu wagen.

 

Man kann aus unterschiedlichsten Gründen mit seinem Partner zusammenleben und man kann sich aus ebenso vielen Gründen trennen. Außenstehende können das nicht beurteilen. Es ist  sinnvoll, die Verantwortung für das eigene Glück zu übernehmen und sich aus einer Beziehung zu lösen, die nicht gut für einen ist.

 

Schuldgefühle, Ängste und Abhängigkeiten sind keine guten Gründe in einer Beziehung zu bleiben. Warum nicht ? Weil Bitterkeit droht - und späte Reue und die Gefahr besteht, dass ich irgendwann andere für meine (Nicht-)Entscheidungen verantwortlich mache. Und weil es nicht gesund ist, Beziehungen aufrecht zu erhalten, die von Negativität, Vorwürfen, Drohungen, Ängsten und faulen Kompromissen geprägt sind.

 

Einer Trennung geht oft ein langer Prozess des Abwägens und Zweifelns voraus, eine Phase der Trennungsambivalenz. Da sind der Wunsch nach Veränderung, Unzufriedenheit und die Hoffnung auf ein besseres Leben und gleichzeitig die Angst davor, es später zu bereuen, einsam zu sein, sich schuldig zu machen.

 

Hier kann Beratung helfen, die eigenen Anteile wahrzunehmen und die Frage zu beantworten: "Will ich bleiben oder gehen ?" Wenn Paare diesen Weg gemeinsam beschreiten, geht es zunächst darum, herauszufinden, wo die Partner stehen. Oft müssen Verletzungen aus der Vergangenheit besprochen, bewütet, betrauert und verziehen werden. Immer geht es um die Frage, ob beide eine positive Perspektive für die Beziehung und die gemeinsame Zukunft entwickeln können. Gelingt dies nicht, wird sich wohl auch nichts ändern, denn nicht der fromme Wunsch ist Basis von Beziehungsprognosen, sondern die Vergangenheit. Und es reicht auch nicht, wenn nur einer an der Beziehung festhalten will. Alleine kann man keine gute Beziehung führen - nicht ohne Krücken wie Ablenkung, Konsum, Sucht...

 

Wer sich zur Trennung entscheidet, fühlt sich möglicherweise schuldig, wer vor eine Entscheidung gestellt wird, fühlt sich eventuell als Opfer. Ziel der Trennungsberatung ist es auch, diese Polatität von Täter und Opfer aufzulösen und so neue Sichtweisen und Handlungschancen zu entwickeln. 

 

Die Beratung kann Ihnen dabei helfen:

 

- die Vielschichtigkeit Ihrer Gefühle und Positionen zu reflektieren

- widersprüchliche innere Anteile zu benennen und ihnen eine Stimme zu verleihen

- Klarheit ins Gefühlschaos zu bringen

- Gefühle der Trauer und der Wut zuzulassen und auszuhalten

- sich mit Ängsten auseinander zu setzen und sie auf ihren Realitätsgehalt zu hinterfragen

- Verletzungen zu betrachten und zu heilen

- die Geschichte ihrer Beziehung zu betrachten und zu würdigen

- zu erkennen, welche Erfahrungen sie geprägt haben

- sich Ihrer Eigenständgkeit bewußt zu werden

- Ihren Anteil am Beziehungsgeschehen zu reflektieren

- eine positive Vision Ihrer Zukunft zu entwickeln

- Kränkungen und Verletzungen zu  thematisieren und loszulassen

- frei zu werden für neue Erfahrungen

- sich ihrer Stärken bewußt zu werden

- sich mit eigenen Verhaltensmustern auseinander zu setzen

- den Umgang mit dem Partner zu versachlichen

- gute Modelle einer künftigen Kooperation (getrennte Eltern) zu entwickeln

- für Ihre Einsiten einzustehen und sie umzusetzen

- Trennungsschmerz und Trauer zu erleben und zu verarbeiten

- Übungen und Rituale zu erlernen, die das Loslassen fördern

- ein Gefühl der Integrität und Zuversicht zu entwickeln

 

Eine Trennung ist auch ein Neuanfang und damit eine Chance sich über eigene Werte und Bedürfnisse klar zu werden. Und eine Chance den eigenen Anteil am Beziehungsgeschehen zu betrachten. Dieser Wachstumsprozess ist nicht schmerzlos möglich. Es ist manchmal wichtig, das Gefühl der Trauer wahrzunehmen und auszuhalten.

 

 

Mathias Voelchert
Das Buch bietet jede Menge Denkanstöße - auch wenn soviel Vernunft und Einsicht vielleicht manchmal zuviel verlangt ist. Voelchert geht es um Lebenschancen, die aus Versöhnung mit der eigenen Geschichte entstehen.
 
 
Thomas Meyer
Thomas Meyer widmet sich in seinem Buch »Trennt Euch!«  inkompatiblen Beziehungen. Scharfsinnig und mit hoher analytischer Gabe seziert Meyer aussichtslose Konstellationen und macht Mut, sich von seinem unpassenden Gegenüber zu trennen. Dabei macht er nicht die Liebe füreinander zum Dreh- und Angelpunkt seiner Betrachtungen, sondern die Frage, ob eine gute Beziehung möglich ist.
 
 
 
 

 

 

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