Elterncoaching - Familienberatung

"Kinder brauchen Erziehung (…)Sie haben ein Recht auf Eltern, die Orientierung geben und Richtung weisen, auch und sogar gerade dann, wenn die Kinder sich nicht (immer) daran halten.(…) Auch Wegweiser werden nicht aus der Landschaft entfernt, weil manche Autofahrer nicht den ihnen gewiesenen direkten Weg wählen“ Rotthaus 2004

 

Kinder brauchen keine abstrakten Grenzen, sondern Erwachsene, die sich ihrer Grenzen bewußt sind und sie selbstbewußt vertreten können, ohne die Würde anderer zu verletzten, ihnen Schuldgefühle zu machen und ohne aggressiv zu werden - nicht mit Worten und nicht in Taten.

Beim Elterncoaching geht es darum, die elterliche Stimme wieder zu finden. Viele Väter und Mütter haben das Gefühl, den Kontakt zu ihren Kindern verloren zu haben, kein Gehör mehr zu finden, manche sind sogar massiven Abwertungen und Angriffen ausgesetzt.

Schuldgefühle, Resignation und Erschöpfung sind verständlich und bekommen ihren Raum. Aber das Ziel ist klar: Eine Selbstverpflichtung der Erwachsenen, die Kinder nicht fallen zu lassen und sich hierfür auch zu engagieren. Auch wenn die Kinder sich mitunter heftig gegen Interesse und Aufmerksamkeit der Eltern wenden, Gespräche verweigern  und auch wenn es einen langen Atem braucht, den konstruktiven Dialog wieder zu eröffnen.

Familien können in Schwierigkeiten geraten, das heißt aber nicht, dass die Liebe zwischen Eltern und Kindern verloren ist. Manchmal ist die Situation schlecht für alle Seiten: Für die Eltern, das Kind, die Geschwister. Beim Elterncoaching suchen wir gemeinsam realistische Veränderungsziele und erarbeiten Möglichkeiten des (gewaltfreien) Widerstandes gegen das problematische Verhalten des Kindes. Es geht dabei nicht darum, das Kind zu besiegen, sondern darum sich gegen inakzeptables Verhalten zu wenden, aus der Eskalation auszusteigen und klar zu machen: „Ich handele so, weil ich es als dein Vater/deine Mutter muss.“ Am Ende sollen Veränderungen stehen, die vielleicht nicht immer die ideale Lösung, auf jeden Fall aber eine Verbesserung für alle Beteiligten bringen.

Um es klar zu sagen: Es gibt keine Erfolgsgarantien und es geht hier nicht darum, jedwedes Erziehungsziel der Eltern zu erreichen. Es geht darum, wieder ins Gespräch zu kommen, den Kindern Orientierung und Halt zu geben, ihnen das Gefühl zu vermitteln, das ihre Eltern Liebe und Interesse für sie haben und erreichbar sind.

Und es geht auch nicht darum, zum semi-profesionellen Erzieher zu werden. Wir alle haben unsere persönlichen Grenzen. Stress, Frustration, Erschöpfung sind Gefühle und Zustände, die anzeigen, dass diese überschritten sind. Im Elterncoaching geht es also nicht nur darum, wie die Situation des Kindes verbessert werden kann, sondern auch um die Lebensqualität und das Wohlbefinden der Erwachsenen. Im Vordergrund steht hierbei der Versuch, wieder Verantwortung für die eigenen Grenzen zu übernehmen und weder sich selbst noch die Kinder mit Schuldgefühlen zu belasten, wenn diese erreicht oder überschritten sind.

 

Literatur zum Thema:

 

Ingeborg Szöllösi:Aggression: Warum sie für uns und unsere Kinder notwendig ist

 

Jesper Juul:Elterncoaching: Gelassen erziehen

Cornelia Tsirigotis:Coaching für Eltern. Mütter, Väter und ihr "Job"

Jesper Juul:Leitwolf sein: Elterliche Führung der Zukunft

Haim Omer:Autorität durch Beziehung. Die Praxis des gewaltlosen Widerstands in der Erziehung

 


 
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